James de Rothschild, der nie französischer Staatsbürger wurde, gilt als
bedeutenster Finanzmann seiner Zeit und stieg zum
reichsten Franzosen auf. Als Zeichen des Erfolges
und seiner Macht erwarb oder baute er zahlreiche Schlösser und Paläste.
Chateau Ferrieres
1855-59 ließ er das Prachtschloß für 18 Millionen Francs vor den Toren Paris errichten, durch das er das Prachtschloß Mentmore seines englischen Neffen Mayer de Rothschild übertreffen wollte.
Chateau Lafite 1868 für > 4 Millionen Francs gekauft; mit einem weltberühmten Weingut)
Stadtpalais in Paris (1818 von Mininster Fouche gekauft)
Stadtpalais in Paris
- er kaufte das Palais Rue St-Florentin am Place de la Concorde von Talleyrand
Chateau Boulogne gebaut Schloß in einem 250 Morgen großen Park am Seine-Ufer in Boulogne. Direkt daneben wurde der Bois de Boulogne angelegt.
Stadthaus in der Rue Lafitte 19/Paris
James de Rothschild galt als einer der größten
Kunstsammler seiner Zeit und war auch als Philanthrop und Kunstförderer bekannt: u.a. komponierte der Komponist Rossini einige Kompositionen in seinem Auftrag; Chopin, Liszt und Berlioz traten in seinem Chateau Boulogne auf.
Seine Söhne begründeten 3 große Rothschild-
Stämme in Frankreich
Alphonse, der 1848 die französische Staatsbürgerschaft annahm, führte gemeinsam mit seinem Bruder
Gustav die Pariser Rothschildbank nach dem Tode
von James und stieg 1854 zum Bankchef auf. Er sicherte 1871 durch ein Bankenkonsortium die Reparationszahlungen des französischen Staates an Deutschland ab. Alphonse saß ab 1854 auch im Vorstand der Bank von Frankreich und war Präsident der Nord-Eisenbahn.
Daneben war Alphonse Mitgl. der
ehrwürdigen Academie Francaise, Führer der französischen Juden und baute die großartige Kunstsammlung weiter aus (eine der
größten Privatsammlungen der Welt).
Zahlreiche Stiftungen und Schenkungen: u.a. an das Institut Pasteur, Rothschild-Stiftung für die soziale Gesundheit: 10 Mio Francs für billige Arbeiterwohnungen; 3 Mio Francs für eine nicht-konfessionelle Stiftung; 600 Kunstwerke für das Museum von Paris
- Palais in der Rue de St.-Florentin (wurde nach dem 2. Weltkrieg verkauft; heute: Nebengebäude der US-Botschaft)
- Château of Ferrières-en-Brie
- Verheiratet mit seiner Cousine Leonora de Rothschild aus London
Nach seinem Tode wurde die Bank in Rothschild Freres (Gustave, Edmond und Edouard) umgewandelt. Die offizielle von den Erben angegebene Kapitalsumme betrug 250,94 Mio Francs (heute: 4,5 Mrd Francs)
Seine Nachkommen bilden heute den ersten in der Bank tätigen Familienzweig
Gustave kümmerte sich als Direktor der Chemin de Fer du Nord und der Linie Paris-Lyons hauptsächlich um die Eisenbahninteressen der Rothschilds, die zu den früheren Förderern der Eisenbahn in Frankreich zählten.
Gustave war Generalkonsul für Österreich-Ungarn und Präsident der jüdischen Gemeinde in Paris.
Er legte sich zahlreiche Repräsentative Residenzen zu:
Chateau Gouvieux
Chateau de Laversine 1880 gebaut (heute: Lycée professionnel Robert et Nelly de Rothschild)
Stadthaus Av. Marigny/Paris
1869 kaufte er 2 Palais f. 1,7 Mio Franc von der Herzogin von Bauffremont (Avenue Marigny Nr. 21 und das andere in der Rue du Cirque Nr. 14) 1872 beschloß Baron de Rothschild die beiden Anwesen zu einem einzigen zusammenzulegen. Am 17. Mai 1879 erwarb er zusätzlich das herrschaftliche Haus in der Avenue Marigny Nr. 13. Ab dem Jahre 1873 wurden somit umfangreiche Umbauten eingeleitet, die sich über nahezu 10 Jahre erstreckten. = Seit 1972 ist das Hotel Marigny Eigentum des Staates. Es dient als offizielles Gästehaus für Staatsbesuche aus dem Ausland.
Chateau les Fontaines
Seine Nachkommen bilden heute den zweiten in der Bank tätigen Zweig
ist vor allem als "Vater des
modernen Israel" bekannt geworden, denn er
war nur mit Vorbehalten Finanzmann und widmete
sich vornehmlich dem Aufbau seiner Kolonien in
Palästina:
Er finanzierung die Pioniersiedlung Rishon Le
Zion und trat für eine kontrollierte
Einwanderung nach Palästina ein, unter
Einhaltung einer strikten Disziplin nach
Anweisung von Experten. Dabei legte er großen
Wert auf die landwirtschaftliche Basis
(Bewässerungsprojekte, Ländereien gekauft,
medizinische Versorgung ausgebaut, Orangenhaine,
Weinanbau).
Sein paternalistisches Eingreifen in das Leben
der Siedler führte jedoch zu starken Konflikten.
Deshalb gab er 1900 die Verwaltung der Jewish
Colonization Assoc.(JCA) ab, blieb aber offiziell
Präsident seiner Projekte im JCA. 1924 löste er
die Beziehung zur JCA und gründete die PICA als
reine Rothschild-Organisation. Sein Sohn Jimmy übernahm dann seine Projekte.
- 1925 Fondation Edmond de Rothschild gegründet
- Gestüt Deauville
- Chateau Armainville
- sehr große Kunstsammlung (sie legte einen Teil des Grundstocks für das Louvre; seine 40 000 Blatt umfassende Graphik-Sammlung erbte der Louvre 1935)
- Institut de Biologie Physico-Chimique gestiftet
- Verheiratet mit seiner Cousine Adelheid von Rothschild aus Frankfurt