Nathaniel "Natty" de Rothschild
war an der Bank beteiligt und übte
sowohl als Abgeordneter (1865- 89) als auch
hinter Kulissen einen großen Einfluß auf die
Politik aus und war die treibende Kraft bei der
Abspaltung der Unionists von den Liberalen.
Den
Höhepunkt seines Wirkens hatte er erreicht, als
er 1885 als erster Glaubensjude geadelt
wurde (Lord Rothschild of Tring). Zugleich war er
ein bedeutender jüdischer Führer (1877-1915
Präs. United Synagogues).
Natty zählte zum Freundeskreis der englischen Kronprinzen und war als großzügiger Spender bekannt (Rotes Kreuz, jüdische Angelegenheiten, Four Per Cent Industrial Dwellings Co. mitgegründet). Er war verheiratet mit seiner Cousine Emma Rothschild aus Frankfurt.
Alfred Charles
war von 1868-90 der 1.jüdische Direktor der Bank
of England, war aber ansonsten eher als sehr
exzentrischer Playboy und Hypochonder bekannt,
der sich eine sehr bedeutende Kunstsammlung
aufbaute und Schloß Halton errichtete.
Haupterbe (1,5 Mio Pfund Hinterlassenschaft) des
kinderlosen Alfred wurde Lord Carnavron, der
damit die Tut-Ench Amun Ausgrabung
finanzierte.
Leopold führte
von 1879 bis 1917 die Londoner Bank, die in
dieser Zeit an Einfluß verlor. Er baute
sich ein großer Schloß in Ascott und betrieb
einen sehr erfolgreichen Rennstall.
Daneben besaß er das Anwesen Gunnersbury mit seinem berühmten Park sowie einen Stadtpalast am Piccadilly/London.
Leopold war Vize-Präs. der Anglo-Jewish Association und Vors. der Jewish Emigration Society.